Mythos Australien - Künstlerische und wissenschaftliche Begegnungen

Ausstellung

In der auch heute noch kaum zugänglichen Kimberley-Region im Nordwesten Australiens finden sich an Felsüberhängen Bilder menschlicher Darstellungen in künstlerischer Vollkommenheit. Sie werden nach ihrem Entdecker Joseph Bradshaw benannt und nur wenige Wissenschaftler haben sie bis heute gesehen. Ursprung und Bedeutung der Felsbilder sind nicht sicher geklärt; Stil und Malweise der Zeichnungen weichen jedenfalls erheblich ab von denen der heute lebenden Aborigines und deren überlieferten Felsbilder. Vielmehr ähneln die über 20.000 Jahre alten Felsmalereien in überraschenden Details denen mancher afrikanischer Felsbilder. Da außerdem in der Kimberley-Region der sonst nur in Afrika heimische Baobab-Baum wächst, die Samen aber nicht salzwassertolerant sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass vor langer Zeit (evtl. infolge des Toba-Vulkanausbruchs vor gut 70.000 Jahren) Menschen von Ostafrika nach Nordwestaustralien kamen und die Samen mitbrachten, gemeinsam mit ihren künstlerischen Ausdrucksweisen.

Der Wissenschaftler Prof. Dr. Reto Weiler und die Künstlerin Astrid Weiler, beide aus Delmenhorst, haben mehrere Expeditionen in die Kimberley-Region auf der Suche nach Bradshaws unternommen und sich ihnen wissenschaftlich und künstlerisch genähert. Dabei stoßen sie immer wieder auf neue, bislang völlig unbekannte Felsbilder, die auch Gegenstand der Ausstellung im Museum sein werden.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Bilder von Prof. Dr. Martin Haase von der Universität Greifswald, welche eine eigenständige Symbolik aus der australischen Landschaft und der gegenwärtigen Kunst der Aborigines entwickeln.

Die Ausstellung entführt in die Mythologie des bis heute faszinierenden Kontinentes und in die Anfänge der menschlichen Kunst. Sie weitet den Blick für unsere Herkunft und damit gleichzeitig für unsere Verantwortung für diesen Planeten.

Dauer: 
ganztägig
Treffpunkt: 
Kosten: 
Erwachsene 2€, ermäßigt 1€
Anmeldung Erforderlich: